Wir müssen vor der Wüste noch Wasser und Essen bunkern, aber da kommt nicht mehr viel bis zur jordanischen Grenze. Außer Jericho. Das steht unter palästinensischer Verwaltung. Ein Schild warnt eindringlich „entering is dangerous to your lives“. Am Checkpoint dürfen wir trotzdem durch, und stellen fest, daß uns in Jericho keine Heckenschützen, sondern auch nur sehr interessierte und freundliche Lebensmittelverkäufer erwarten. Die Vorräte ergänzen wir am nächsten Straßenstand noch um Tomaten und Zwiebeln. So können wir uns gut gerüstet an der langen Kontrollschlange am Jordan anstellen. Unzählige Male heißt es „Passport!“ und „Brief!“ (wir haben nur die Fahrzeugscheine dabei, geben die aber selbstbewußt als „Yes, this Brief!“ rüber. Stört keinen.), dann sind wir irgendwann wirklich am Empfangszelt, das von den extrem gastfreundlichen Jordaniern für uns hergerichtet wurde.
Das obligatorische Grenzfoto: die Herren mit den MGs werden sehr nervös, als Sven sein Fotostativ etwa 100m vom Grenzposten entfernt aufbaut, entspannen sich aber wieder, als wir glaubwürdig versichern, daß darauf nur eine Kamera montiert wird. Am Schluß kommen die Grenzsoldaten in ihren Straciatella-Anzügen sogar mit aufs Bild!
Dann auf ins Wüstencamp. Die Wegbeschreibung paßt, und an jeder zweiten Kreuzung stehen ohnehin Herren in khaki (oder straciatella), um uns den Weg zu weisen. Als wir doch einmal eine Ausfahrt verpassen ist sofort ein älterer Herr da, der uns (wieder einmal) vorausfährt, bis wir wieder auf den richtigen Pfaden sind. Im Stockdunkeln über das letzte Stück Wüstenpiste erreichen wir das Camp für heute Nacht. Reis mit Bohnen und viele, viele Liter Wasser.